Lutz Laschewski, Andrea Moser, Frauke Pirscher, Frieder Thomas (Hrsg.)
Der politische Protest der Landwirtschaft zum Jahreswechsel 2023/2024 hat in seiner Heftigkeit und Dauer sowohl die politische Klasse in Berlin als auch die politischen Beobachter:innen und die Landwirt:innen selbst überrascht. Zeitgleich gingen Landwirt:innen in mehreren EU-Mitgliedstaaten auf die Straßen.
Der Protest hatte zwar die Subventionskürzungen des Agrardiesels zum Anlass, das Ausmaß lässt sich aber nicht allein mit den ökonomischen Folgen dieser Kürzung erklären und wirft Fragen auf:
Was sind seine Hintergründe und Ursachen? Warum konnten so viele Landwirt:innen mobilisiert werden? Was waren ihre Anliegen? Welche Rolle spielten die sozialen Medien? Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Protest für die zukünftige Agrarpolitik? Handelt es sich bei diesen Protesten um ein einmaliges Ereignis oder ist damit zu rechnen, dass sich derartige Proteste wiederholen werden?
Dieser Band versammelt Beiträge von Wissenschaftler:innen und Akteur:innen der Agrarpolitik, die Hintergründe und die Dynamik der Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und auf tieferliegende Ursachen aufmerksam machen, die mit dem rückgängigmachen der Maßnahmen nicht aus der Welt geschafft werden können. Nach Ansicht der Autor:innen spiegeln sich in den Protesten grundlegende gesellschaftliche Kontroversen wider, die über den engen Bereich der Agrarpolitik hinausreichen. Thematisiert werden die Proteste in Deutschland, Frankreich und Polen zum Jahreswechsel 2023/2024 sowie 2019 und auch die landwirtschaftlichen Protestbewegungen in der Weimarer Republik.
Die Herausgeber:innen verstehen das Buch als Einladung, sich intensiver mit der sozialen Lage der Landwirtschaft und den agrarpolitischen Auseinandersetzungen zu befassen.
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