„Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei“, lautet eine Überschrift in unserem aktuellen Schwerpunktheft. Gemeint sind die in Einzelpraxen niedergelassenen (Haus-)Ärzt*innen – insbesondere auf dem Land. Schon seit längerem bekommen dies Praxisinhaber*innen und Gemeinden schmerzlich zu spüren, wenn es nicht gelingt, Praxen wieder zu besetzen. Kommunen und die Ärzteschaft vor Ort können jedoch selbst etwas dafür tun, ärztlichen Nachwuchs zu finden, wenn sie die Bedürfnisse der jüngeren Medizinergeneration kennen und die Rahmenbedingungen entsprechend gestalten.
Die Autor*innen dieser Ausgabe liefern Antworten auf Fragen wie: „Wie möchte die jüngere Ärztegeneration arbeiten und wo sind dementsprechend die „Stellschrauben“, um junge Mediziner*innen aufs Land zu locken? Wie können Bund, Länder, Kommunen, Universitäten, Kassenärztliche Vereinigungen und weitere Akteure des Gesundheitswesens Einfluss nehmen, um die Zahl der Allgemeinmediziner*innen zu erhöhen, Vorurteile gegenüber einer Tätigkeit auf dem Land abzubauen und ihnen attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen zu bieten?“
Unser Heft legt den Fokus auf den Wandel der ambulanten ärztlichen Versorgung. Wir stellen Praxismodelle vor, die die Möglichkeit bieten, im Angestelltenverhältnis zu arbeiten, eine mobile Praxis, die Ärzt*innen direkt ins Dorf bringt und telemedizinische Anwendungen, die Patient*innen manchen Weg in die Praxis ersparen können. Wir werfen einen Blick auf Veränderungen im Bereich der Notfallversorgung, auf andere Länder und auf Versorgungsmodelle, die die Versorgung von den Patient*innen her denken, aber auch auf Ansätze einer intersektoralen Versorgung, die die starre Trennung zwischen ambulanter und stationärer Betreuung aufhebt, wie es der Sachverständigenrat für die Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen in seinem jüngsten Gutachten von 2018 erneut angemahnt hat. Darüber hinaus haben wir auch das Thema Prävention im erweiterten Sinne des 2015 in Kraft getretenen Bundespräventionsgesetzes mit aufgenommen. Denn noch besser als eine Hausärztin bzw. einen Hausarzt in der Nähe zu haben, ist es, keine*n zu brauchen.
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