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Unterstützung von landwirtschaftlichen Sorgentelefonen
und Familienberatungen in Niedersachsen |
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Auftraggeber | Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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Bearbeitung | Dipl.-Ing. agr. Ines Fahning
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Stand | in Bearbeitung
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Seit 1993 unterstützt die Agrarsoziale Gesellschaft e.V. drei Sorgentelefone für die landwirtschaftliche Bevölkerung in Niedersachsen, die vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziell gefördert werden. An die Sorgentelefone in Barendorf, Oesede und Rastede können sich Menschen wenden (auch anonym), die sich in einer schwierigen Lebenssituation, z. B. einer persönlichen oder familiären Krise, befinden, jemanden suchen, mit dem sie über ihre Ängste und Sorgen sprechen können, oder nicht wissen, wie es auf dem Hof weitergehen kann. Am Telefon sitzen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen die Lebens- und Arbeitssituationen der Ratsuchenden vertraut sind, so dass sie Verständnis für die speziellen Probleme der landwirtschaftlichen Familien haben. Sie sind neutrale Ansprechpartner/-innen mit einer Ausbildung für Gesprächsführung, die unabhängig von offiziellen landwirtschaftlichen Beratungsstrukturen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Für die Sicherung einer hohen Beratungsqualität erhalten diese regelmäßig Weiterbildungen und Supervisionen.
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Nachdem von den Anrufer/-innen häufig der Wunsch nach einer intensiveren Beratung und Begleitung geäußert worden war, wurde 1997 an der Katholischen Landvolkhochschule Oesede zusätzlich eine Ländliche Familienberatung (LFB) und 2001 die Landwirtschaftliche Familienberatung Barendorf gegründet. Auf Wunsch erfolgt die Beratung mehrerer Familienmitglieder durch zwei Berater/-innen auf dem Hof der Ratsuchenden. Auch bei dieser Beratung steht wie bei der Beratung an den Sorgentelefonen die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund.
Seit 2012 bietet auch der Kirchliche Dienst auf dem Lande, Hannover, eine Evangelische Landwirtschaftliche Familienberatung (ELF) an, bei der ebenfalls zwei Berater/-innen auf die Höfe fahren, um gemeinsam mit den Familien konstruktive Lösungen für Konfliktsituationen zu suchen. Die staatlich geförderten Sorgentelefone und Familienberatungen arbeiten eng mit der ELF zusammen, um Familien in allen Regionen Niedersachsens beraten zu können.
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Auf Bundesebene sind die niedersächsischen Sorgentelefone im Verein „BAG Familie und Betrieb – Bundesarbeitsgemeinschaft der Landwirtschaftlichen Familienberatungen und Sorgentelefone e.V.“ (BAG) vernetzt. Der Verein vertritt die Belange der Mitgliedsorganisationen in der Öffentlichkeit und gegenüber politischen Organen auf Bundes- und EU-Ebene. Einmal jährlich wird von einem der Mitglieder eine bundesweite Tagung ausgerichtet, in der ein Erfahrungsaustausch über die Entwicklungen in der Arbeit der Organisationen, Erfolge, Probleme und Perspektiven stattfindet und Experten/-innen zu beratungsbezogenen Themen referieren.
Gemeinsam mit dem Bäuerlichen Sorgentelefon in der Schweiz und der Bäuerlichen Familienberatung in Österreich unterhält die BAG eine Homepage (www.landwirtschaftliche-familienberatung.de), auf der Informationen rund um das Thema Beratung landwirtschaftlicher Familien zu finden sind.
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Seit 1995 steht die BAG im Austausch mit Beratungsorganisationen anderer europäischer Länder. 2014 wurde das Netzwerk Rural Solidarity in Europe (RSE), counseling network for rural family enterprises gegründet. Das neue Netzwerk möchte u. a. auf europäischer Ebene Ansprechpartner und Repräsentant für die zuständigen europäischen Institutionen sein, Erfahrungen und Fähigkeiten austauschen sowie andere Länder Europas bei der Entstehung von Begleitungs-/ Beratungsdiensten unterstützen.
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Etwa 5000 Anruferinnen und Anrufer haben in den letzten zwei Jahrzehnten die Möglichkeit genutzt, sich an einem der niedersächsischen Sorgentelefone auszusprechen und Unterstützung zu holen, pro Jahr sind es heute etwa 190. Von den Familienberaterinnen und -beratern wurden bislang mehr als 700 Familien zur Unterstützung aufgesucht, im Durchschnitt fünf Mal, und jährlich melden sich 40 bis 50 neue Familien zur Beratung an.
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Die Landwirtschaftlichen Sorgentelefone in Niedersachsen
(www.sorgentelefon-landwirtschaft.de)
- Katholische LandvolkHochschule Oesede – Tel. (05401) 86 68 20
- Evangelische Heimvolkshochschule Rastede – Tel. (04402) 84 48 8
- Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide, HVHS Barendorf e.V. – Tel. (04137) 81 25 40
sind montags bis freitags für landwirtschaftliche Familienmitglieder erreichbar:
| Montag | 8:30 - 12:00 Uhr
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| Dienstag | | 19:30 - 22:00 Uhr
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| Mittwoch | 8:30 - 12:00 Uhr
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| Donnerstag | | 19:30 - 22:00 Uhr
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| Freitag | 8:30 - 12:00 Uhr
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Die Anmeldung für ein Beratungsgespräch kann über die Sorgentelefone oder direkt über die Familienberatungen erfolgen:
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Ländliche Familienberatung Oesede (LFB) für den Bereich Weser-Ems
Ansprechpartner*in: Constanze Brinkmann und Christoph Mühl
Tel. (05401) 86 68 62
www.laendliche-familienberatung.de
Evangelische Landwirtschaftliche Familienberatung (ELF) für den Bereich südöstliches Niedersachsen und
Landwirtschaftliche Familienberatung Barendorf für den Bereich nordöstliches Niedersachsen
Ansprechpartnerin: Ricarda Rabe
Tel. (0511) 12 41 800
www.kirchliche-dienste.de
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